Das erste Conophytum wurde bereits 1738 von N. L. Burman in der Literatur erwähnt, bekannt war die Pflanze seit H. Claudius Expedition 1685.1922 stellte N. E. Brown dann die Gattung Conophytum auf. Bis heute wurde eine Vielzahl weiterer Arten entdeckt. Der jüngste Fund ist Conophytum bruynsii. Diese Pflanze wurde 1998 von S. A. Hammer beschrieben. Steven Hammer nahm 1993 mit dem Buch "The Genus Conophytum" eine Revision der Gattung vor, u.a. wurden die Gattungen Berrisfordia, Herreanthus und Ophthalmophyllum zu Conophytum gestellt. Dieses einzigartige Buch ist zum Standardwerk für alle Liebhaber dieser Pflanzen geworden. Im Jahr 2001 erscheint nun eine Fortsetzung unter dem Titel "Dumpling and His Wife: New Views of the Genus Conophytum".
Conophyten, selten auch "Kegelpflanzen" genannt, gehören zur Familie der
Aizoaceen (Mittagsblumengewächse). Die Pflanzen bestehen aus zwei miteinander verbundenen
Blättern (Loben). Es gibt sowohl runde Formen ähnlich Lithops, als auch ausgesprochen
bilobe Formen. Manche Arten besitzen auch sogenannte Fenster, besonders schön sind
sie in der Sektion Ophthalmophyllum ausgebildet.
Auch Conophyten bilden jährlich ein Paar neue Blätter aus. Dies geschieht im Sommer und
erfordert kaum Feuchtigkeit, das alte Blattpaar liefert die Feuchtigkeit und vertrocknet.
Die papierartige Hülle der alten Blätter stellt im Sommer einen wirksamen Schutz der
neuen Körperchen dar, zu Beginn der eigentlichen Wachstumszeit im Herbst werden diese
Hüllen dann regelrecht gesprengt. Viele Arten sprossen und bilden mit der Zeit
ansehnliche Polster.
Conophyten blühen im Herbst und Winter in den Farben gelb, weiß, orange, lila oder auch rot.
Die Gattung Conophytum wird in zwei Gruppen untergliedert: Tagblühende (Subgenus Derenbergia), diese Blüten sind relativ groß und sind über die Mittagszeit geöffnet,
sowie Nachtblühende (Subgenus Conophytum) mit meist cremefarbenen und duftenden Blüten. Diese öffnen sich erst bei Anbruch der Dunkelheit und sind bedeutend zierlicher.
Weiterhin gibt es interessante Kreuzungen und Selektionen mit besonderen Blütenformen und -farben:
Conophyten findet man im "normalen" Handel selten, und dann fast immer unter dem Namen "Lithops". Als Faustregel gilt: Lithops haben auf den Blattoberseiten farbige Strukturen (Linien, Punkte usw.), Conophyten hingegen sind grüner und oft mit papierartigen Hüllen umgeben. Während die meisten Lithops eine Größe von 2,5 x 2,5 cm erreichen, gibt es viele Conophyten mit nur 3-5 mm großen Körperchen, aber auch Arten mit bis zu 10 cm Größe. Die Blüten sind über die Mittagszeit geöffnet, Lithops blühen erst am Nachmittag. Die folgenden Bilder zeigen ein paar Beispiele (ganz links zum Vergleich ein Lithops):
Conophyten stammen aus dem südlichen Afrika, die Verbreitung reicht von Südafrika bis nach Namibia. Das Vorkommen beschränkt sich in der Regel auf Gebiete mit winterlichen Niederschlägen. Conophyten sind Kurztagspflanzen, d.h. sie haben ihre Wachstumszeit von Spätsommer bis ins Frühjahr hinein. Im Sommer haben die Pflanzen ihre Ruhezeit. Es gibt Arten aus relativ feuchten Gebieten, wo die Pflanzen im Moos wachsen und sogar Schneefälle ertragen (C. pellucidum). Andere Arten stammen aus sehr trockenen Gebieten und vertragen keine größeren Wassergaben (C. limpidum). |
Am besten bekommt den Pflanzen ein mineralisches Substrat. Sehr gut geeignet ist ein
Lava-Bims-Gemisch. Wie auch bei Kakteen gibt es keine Standardrezeptur, 10 Sammler haben
auch zehn verschiedene Erdmischungen!
Conophyten brauchen viel Licht und frische Luft. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit können die
Pflanzen aufplatzen, besonders empfindlich sind die Arten in der Sektion Ophthalmophyllum.
Diese Pflanzen sind auch sparsam zu gießen, da sie alles Wasser auf was verfügbar ist
aufnehmen und dannach regelrecht platzen.
Conophyten pflanzt man am besten in eine Schale, die Wasserhaltung und Temperatur des
Substrates ist dabei stabiler als in kleinen Töpfen. Außerdem bilden viele Arten im
Alter beachtliche Polster. Im Gegensatz zu Lithops sind Conophyten Flachwurzler, die Tiefe
des Pflanzgefäßes spielt keine Rolle, es sollte aber Wasserabzugslöcher besitzen.
Conophyten stammen aus ariden Gebieten, der jährliche Niederschlag am Standort ist sehr
gering. Bedingt durch die hohe Differenz aus Tages- und Nachttemperatur erhalten die
Pflanzen ausreichend Feuchtigkeit durch den Tau. Eine weitere Feuchtigkeitsquelle stellen
die vom Ozean kommenden Nebelbänke dar.
Während der Wachstumszeit wird in regelmäßigen Abständen gegossen, besser noch
gesprüht, das Substrat sollte zwischendurch immer abtrocknen. Ein Anstauen der Töpfe ist
nicht zu empfehlen, das Substrat wird sonst im Laufe der Zeit mit Salzen angereichert.
In der Ruhezeit im Sommer brauchen die Pflanzen nur bei großer Hitze übersprüht zu
werden, ein Schutz vor Prallsonne und hohen Temperaturen ist zu empfehlen. Normal gegossen
wird erst im Spätsommer wenn die alten Blatthüllen aufreißen.
Conophyten werden über Samen oder Stecklinge vermehrt. Die Samen befinden sich in den
für Mesembs charakteristischen Kapseln. Die Anzahl der Samen pro Kapsel liegt zwischen 10
bis über 200, sie sind teilweise staubfein. Interessant ist der
"Öffnungsmechanismus": Es genügen einige Tropfen Wasser und die Kapsel öffnet
sich. Der Regen spült ein paar Samen aus und sie haben ideale Bedingungen zum Keimen. Bei
Trockenheit schließt sich die Kapsel wieder. Die Samen behalten über Jahre hinweg ihre
Keimfähigkeit, deshalb sollte man sie auch stets in den Kapseln bis zur Aussaat
aufbewahren.
Die Aussaat erfolgt im Herbst oder auch im Frühjahr. Wichtig ist die Temperatur, sie
sollte auf jeden Fall unter 20° C liegen! Das Substrat sollte in der ersten Zeit nie
austrocknen, nach dem Auflaufen sollten die Sämlinge ausreichen frische Luft bekommen.
Stecklinge bewurzelt man am besten in der Hauptwachstumszeit. Sie werden einfach in ein
feuchtes Substrat gesteckt. Ein längeres Abtrocknen der Stecklinge wie bei Kakteen
üblich, führt zum Vertrocknen der Pflanzen!
Der Vegetationspunkt der Pflanzen liegt kurz über der Wurzel, deshalb ist eine Verletzung
der oberen Teile bei trockener Luft unproblematisch. In der Natur werden die Köpfe
teilweise auch von Tieren verletzt, im folgendem Jahr hat sich die Pflanze wieder
regeneriert.
Folgende Bücher sind zum Thema Conophytum erschienen:
Lithops, auch als „Lebende Steine“ oder „Blühende Steine“ bezeichnet, sind kleine, fast kugelförmige
sukkulente (wasserspeichernde) Pflanzen. Diese bestehen aus nur einem
Blattpaar, das in Form und Farbe hervorragend der natürlichen Umgebung
angepasst ist. Mesembs oder auch Mesems ist die Abkürzung für die
Pflanzenfamilie Mesembryanthemaceae. Der deutsche Name „Mittagsblumengewächse“
bezieht sich auf das Öffnen der Blüten zur Mittagszeit. Dies trifft für
viele Gattungen zu, es gibt aber auch welche, die sich erst abends oder
gar nur nachts öffnen! Das vorliegende Büchlein soll nun dem Anfänger
und Liebhaber einen Überblick über diese interessanten Pflanzen
verschaffen. Nach einem allgemeinen Teil werden die einzelnen Gattungen mit
ihrem natürlichemVerbreitungsgebiet und den jeweiligen Arten aufgeführt. Achim Hecktheuer: Mesembs - mehr als nur Lithops |
Im Internet sind u.a. folgende deutschsprachige Seiten zum Thema zu finden
Viele Bilder von Conophyten und anderen Mesembs, Verbreitungskarten sowie einige
Informationen über Südafrika:
Achim Hecktheuer's Mesemb-Site
Bei Fragen und Hinweisen stehe ich unter info@conophytum.de
zur Verfügung.
Ich verkaufe keine Samen aber ein paar Sämlinge sind immer vorrätig, hier ist die Liste.
Ich besitze keine Gärtnerei, und betreibe meine Sammlung nicht als Gewerbe.
Bitte verwechslen Sie mich nicht mit lithops.info und der Gärtnerei von Uwe
Beyer, www.conos-paradise.com.
Besucher seit dem 13.2.2000:
© Achim Hecktheuer 2000-2008